Neuneinhalb goes Gerberhaus | Der Blog, Teil 2

Neue Farben braucht die Wand. Zwar lautet das Motto in der Kulturbranche nun schon seit längerem „Alarmstufe Rot“, doch deswegen die Wände in jenem satten Rot zu lassen, was uns das vorherige Etablissement vererbt hatte, ginge dann doch etwas zu weit. Deshalb: Abkleben. Anrühren. Anstreichen. Die drei großen A. Und das nun schon seit vier Wochen. Denn während zu normalen Zeiten das Ganze mit einem Dutzend Helferlein in nur wenigen Tagen erledigt wäre, dauert es in coronabedingten Einer- und Zweier-Schichten doch um einiges länger. Zumal immer wieder Koordinations- („Es gibt zwei graue Lacke?“) und Klärungsbedarf („Die Barhocker aus der Kämmereigasse? Du willst die echt entsorgen?“) besteht.   

Doch die Wände sind nicht das Einzige, was im Gerberhaus ein komplettes Make-over erhält. Ein Schaukasten für den Eingangsbereich? Check. Eine neue Bühnenoberfläche? Check. Ein neuer Bühnenvorhang? Check. Der Vorher-Nachher-Vergleich lässt sich am besten an den Heizkörpern ablesen, nachdem diese einer stundenlangen Ganzkörperbehandlung unterzogen wurden. Und so gewinnt Schritt für Schritt die NEUNEINHALB im Gerberhaus langsam an Konturen, getragen von einer unglaublichen Vorfreude auf alle Veranstaltungen, die hier in den kommenden Jahren stattfinden werden. Eine Vorfreude, die wir übrigens auch mit dem ehemaligen Podiumswirt Alex Geminn teilen, der uns bereits einen Besuch abgestattet und dabei versprochen hat, mal wieder selbst hinter der Bar stehen zu wollen. Ein Kreis schließt sich.

In den nächsten Wochen soll nun die Technik eingebaut werden. Das heißt: Kabelkanäle verlegen, Beamer und Leinwand montieren, Galerie- und Lichtschienen anbringen. Eine neue Licht- und Tonanlage wird es auch geben, da das bisherige Equipment aus der Kämmereigasse für die neuen Räumlichkeiten nicht mehr ausreicht. Und Internet: So wie es aussieht, können wir das Haus an das Glasfasernetz der Stadt anbinden, was im Gegensetz zur alten Kämmereigasse völlig neue Möglichkeiten bedeutet – vom Streamen von Veranstaltungen bis hin zu interaktiven Abenden im digitalen Raum.  

Anfang Mai soll es dann Bühne frei und Vorhang auf für die neue NEUNEINHALB heißen. Wir beginnen mit einer Ausstellung, deren Thema und Künstlerin noch nicht verraten werden. Nur eines sei gesagt: Es wird dreckig… Fortsetzung folgt.