Neuneinhalb goes Gerberhaus | Der Blog, Teil 1

Es gibt immer was zu tun. Gemäß der Hornbachschen Konstante konnten auch wir uns in den vergangenen Wochen nicht wirklich über einen Mangel an Aufgaben beschweren. Wie groß ein Haus ist, merkt man tatsächlich erst, wenn man es leer räumen muss. Und mit ihm viele Überbleibsel und Erinnerungen aus 18 Jahren Kultur in der Kämmereigasse. Ist das Kunst oder kann das weg? Linker Haufen Gerberhaus, rechter Haufen Sperrmüll. Und damit das Ganze nicht zu einfach wird, gibt es ja noch Corona und den Lockdown. Mit vereinten Kräften haben wir es dennoch geschafft, vor der Verschärfung der Regeln Mitte Januar den Umzug an den Gerberplatz zu bewerkstelligen. Selten waren wir so froh, einige Paare im Verein zu haben, so dass man zumindest zu viert vor Ort ein- und ausladen durfte.

Die Wehmut beim Abschied aus der Kämmereigasse wird zum Glück von der Vorfreude auf die neuen Räumlichkeiten erheblich gelindert. Bereits als wir im September zum ersten Mal hörten, dass der Betreiber des Koco seinen Pachtvertrag zum Jahresende gekündigt hat, war uns klar, welche Chance dies für uns bedeutet. Eine Ausweichspielstätte in der Innenstadt, die zuletzt ein Club war. Mit dem Fahrrad erreichbar, ohne Lautstärkeprobleme mit Anwohnern, zudem mit einer perfekten Raumaufteilung. Mit einer Bühne. Mit Toiletten (ja, Plural!). Und einer funktionierenden Heizung. Unfassbar. Und auch der Gedanke, mit dem ehemaligen Podium eine alte Bayreuther Spielstätte wieder zu Leben zu erwecken, macht Lust auf mehr – zumal in einer Zeit, in der manch ein Veranstaltungsort vor Corona kapitulieren muss.

Dass dieser Traum nun bald Realität werden kann, liegt aber auch an vielen Helfer*innen und Unterstützer*innen. Mit unserem im Oktober angesetzten Crowdfunding konnten wir dank zahlreicher Spenden fast 6000 € erzielen, die wir nun in den Ausbau der neuen Spielstätte investieren werden. Aber ein großes Dankeschön gebührt auch unseren Vermietern, dem Amt für Städtebauförderung und der GEWOG, die uns unterstützen, wo es nur geht. Und nicht zuletzt unseren Mitgliedern, die allein im Januar unzählige Stunden ehrenamtlicher Arbeit investiert haben – ihr seid toll!

In den kommenden Wochen werden wir nun weiter werkeln und weißeln, schleifen und schrubben, bohren und bohnern. Das Ziel: Eine Eröffnung am ersten Mai-Wochenende. So Corona will. Fortsetzung folgt.